Die Atemberaubende Szenerie von Mackenzie
Ich hatte ja schon einige Instagrambeiträge gesehen und auch zahlreiche begeisterte Reiseberichte von In- und Ausländern gehört, aber es dann wirklich mit eigenen Augen zu sehen, war unglaublich. Die Region um Lake Tekapo, Mount Cook (dem höchsten Berg Neuseelands) und Wanaka steht wohl auf der Liste von jedem, der die Südinsel von Neuseeland besucht. Mitten in den Southern Alps gelegen bietet das Gebiet eine atemberaubende Szenerie aus schneebedeckten Gipfelketten und türkis blauen Seen. Der Hooker Valley Track war unser absolutes Highlight!

Entlang der Inland Scenic Route – Das Hinterland von Canterbury
Gletscherfluss: Raikaia Gorge
Wir verabschieden uns von Christchurch und machen uns auf den Weg zum nächsten großen Stopp : Lake Tekapo. Entlang der Inland Scenic Route fahren wir südwärts, auf der rechten Seite immer gute Sicht auf die Gebirgszüge der Southern Alps. Nachdem das flache Farmland langsam in hügelige Ausläufer übergeht, erspähen wir hinter der nächsten Kurve auf einmal einen unerwartet farbintensiven Fluss. Es stellt sich heraus, dass es sich dabei um den Raikaia Gorge handelt. Das Wasser strahlt wortwörtlich türkis blau. Diese Färbung ist auf die winzigen Gesteinsreste aus den Gletscherregionen zurückzuführen, wo die Quelle des Flusses liegt. Etwas überwältigt halten wie bei einem Lookout an und genießen kurz die Szenerie. In der Ferne erkennt man auch das auch stark erweiternde Flussbett, durch das sich zahlreiche Ausläufer schlängeln. Wenn der Fluss mehr Wasser führt, ist alles bestimmt nochmal viel beeindruckender.
Mount Somers Walkway
Der zweite etwas größere Zwischenstopp des heutigen Tages soll die Region um Mount Somers sein, eine recht populäre in Canterbury, wenn es ums Wandern geht. Wir stellen unser Auto am Ende einer langen Kiesstraße ab und studieren die Karte, welche die Wanderwege der Region zeigt. Neben einigen Mehrtagestouren entlang des Mount Somers Walkway gibt es auch einige kürzere Routen ins Hinterland. So machen wir uns also auf den Weg. Zuerst führt die Route durch einheimischen Wald ziemlich steil bergauf, ehe sie sich auf ein kleines Plateau oberhalb der Baumgrenze öffnet, um sich weiter entlang des baumfreien Kamms zu schlängeln. Oben angekommen haben wir eine wundervolle Sicht auf die Täler und Gipfel um uns herum und können sogar ein paar Schneereste in der Ferne erkennen. Wir folgen dem Kamm soweit bis der Weg sich wieder nach unten neigt und wir im Tal die Woolshed Creek Hut erkennen können. Die an einem kleinen Fluss gelegene Hütte bietet eine Übernachtung für einige Wanderer, die gerne mehrere Tage hier in den Bergen verbringen möchten. Auf unserem Rückweg entscheiden wir uns einen kleinen Seitenpfad zunehmen. Wie sich herausstellt, ist dieser dann doch fast mit einer Dschungelmission verbunden. Wieder im Tal angekommen, genehmigen uns noch ein erfrischendes Bad im Fluss ehe wir die letzten Tageskilometer angehen.
Lake Tekapo
Türkis so weit das Auge reicht
Je näher wir Lake Tekapo kommen, desto alpiner wird die Landschaft. Raue Berge mit teils schneebedeckten Gipfeln zwischen denen sich immer wieder Wolken durchschieben. Die Straße an sich führt über teils weite trockenen Grasebenen mit hübschen lilafarbenen Blumen am Straßenrand. Als dann endlich der Lake Tekapo vor uns auftaucht, sind wir von der Farbintensität ähnlich begeistert wie vom Raikaia Gorge gegen Mittag den heutigen Tages. Lake Tekapo ist ebenfalls türkisblau und füllt eine riesige Fläche zwischen den hochaufragenden Gipfelketten. Wir parken noch kurz an der bekannten Shepherds Church, einem kleinen Steingebäude nur wenige Meter vom Ufer entfernt – das wohl beliebteste Fotomotiv.
Für die Nacht fahren wir dann noch weiter zum Zeltplatz am Lake Alexandrina.
Neben dem See ist das gleichnamige Dorf vor allem für Sterneliebhaber eine Attraktion. Nachts wird hier das Licht soweit wie möglich gedimmt. Die Region ist auch mittlerweilse Teil des Unesco Dark Sky Reserves. Heute ist es leider etwas bewölkt, aber vielleicht ja morgen.
Mount John – Lake Tekapo von oben
Am nächsten Morgen entscheiden wir uns Mount John einen Besuch abzustatten. Dieser liegt direkt neben dem See und von oben erhoffen wir uns eine gute Rundumsicht. Der Mount John Walkway führt uns zuerst am Ufer entlang bevor er sich recht steil zum Gipfel hinaufführt. Hier oben befindet sich nicht nur ein astronomisches Observatorium sondern wir werden während unserer Mittagspause auch von einen fantastischen Sicht über den See belohnt. Wieder unten angekommen folgt das obligatorische Schwimmen im Lake Tekapo.
Lake Pukaki und Mount Cook
Weiter geht es zur heutigen Campsite neben dem kleinen Lake Poaka. Auf unserem Weg dorthin, kommen wir noch am Lake Pukaki vorbei, der eine ähnliche Größe und Farbe wie Lake Tekapo aufweist. Das coole hier ist allerdings, dass man am anderen Ende des Sees den schneebedeckten Mount Cook erkennen kann, den höchsten Berg Neuseelands mit 3724m . Diese Nacht ist auch so klar, dass wir doch noch einen wunderbaren Blick auf den Sternenhimmel erhaschen.
Hooker Valley Track
Der Hooker Valley Track wird oft als der schönste Spaziergang Neuseelands ausgelegt. Wir fahren entlang des Lake Pukaki immer mit Sicht auf Mount Cook ins Tal hinein. Vom Parkplatz aus folgen wir den zahlreich vertretenen Touristen entlang des gut ausgebauten Weges ins Hooker Valley. Links von uns können wir bald den Mueller Lake sehen, hinter dem sich eine steile Felswand erhebt, an deren oberen Ende wir die Ausläufer der Mueller Glaciers erkennen können. Über drei Hängebrücken führt die Route weiter ins Tal hinein bis wir schließlich am Hooker Lake ankommen. Im 3 grad kalten Wasser schwimmen einige kleiner Eisberge und dahinter erhebt sich eindrucksvoll der Mount Cook. Einfach wunderschön.
Weiter geht es jetzt nach Wanaka, was für seine Szenerie nicht minder bekannt ist.